Barbing. Der Igel bereitet sich auf den Winter vor. Doch nicht alle Igel Barbings oder der näheren Umgebung schaffen es fit in den Winterschlaf zu gehen, weil sie zu dünn, krank oder verletzt sind. Einige von ihnen dürfen dann bei Heidi Seitz in Barbing einziehen. Am 1.10. bekamen die Kindergartenkinder der Kita St. Martin Besuch von Heid Seitz und zwei ihrer stacheligen Schützlingen. Die Kinder erfuhren viel Wissenswertes.
Herbstzeit ist Igelzeit, denn die possierlichen Tierchen müssen sich ein Fettpolster anfressen und ein lauschiges Plätzchen für den Winterschlaf suchen. Mindestens so schwer wie eine halbe Packung Mehl sollte ein gesunder, erwachsener Igel mindestens wiegen, damit er sicher überwintern kann. Doch viele Tiere, die bei Igelmama Heidi Seitz aufgepäppelt werden müssen, sind meist halb so leicht, verletzt oder krank. Am Dienstag stattete Heidi Seitz der Kita St. Martin einen Besuch ab. Mit im Gepäck hatte sie zwei ihrer stacheligen Schützlinge, die sicher jeweils in einer Kiste transportiert wurden. Weit musste Heidi Seitz zum Glück nicht gehen. Sozusagen fast nur um’s Hauseck. Nacheinander durften die Kinder der drei Kindergartengruppen in den Garten, wo Heidi Seitz bereits auf die wissbegierigen Kinder wartete. Obwohl er aufgrund seiner Stacheln alles andere als ein Kuscheltier ist, sind die Kinder mehr als begeistert, als Heidi Seit einen der stacheligen Gesellen aus der Kiste holt, damit die Kinder ihn hautnah ansehen und sogar streicheln dürfen.
Zuvor hatte ihnen die Barbinger „Igelmama“ schon viel Wissenwertes über die kleinen stacheligen Gesellen erzählt. Beispielsweise die Gefahren für den Igel. Ein Igel habe wenige natürliche Feinde, denn kaum ein Tier schafft es einen eingerollten Igel anzugreifen, aber sein Schutzmechanismus, das Zusammenrollen, ist gegenüber Autos völlig wirkungslos. Große Gefahr für den Igel sei der Rasenmäher und noch viel schlimmer die Mähroboter, erklärte Heidi Seitz. Ganz Ohr waren die Kindergartenkinder, als ihnen Heidi Seitz erzählte, dass sich ein Igel auf Wiesenflächen mit lockerem Baum- und Buschbestand, unter denen das Laub liegen bleiben dürfe und den Igeln Unterschlupfmöglichkeiten biete, besonders wohl fühle.
Der Igel mag aber auch sehr gerne „unordentliche“ Ecken, Holzstapel und Scheunen als Schlaf- und Nistplätze und nicht zuletzt Igelhäuschen, die es inzwischen sogar zu kaufen gibt. Und selbst über das Fressverhalten und was der stachelige Geselle am liebsten frisst, erklärte Heidi Seitz den Kindergartenkindern einiges. „Igelmama“ Heidi Seitz, eine ausgebildete Rettungssanitäterin, der vor gut 10 Jahren der erste kranke und verletzte Igel gebracht wurde, war es eine Herzensangelegenheit, dem Nachwuchs aus der Großgemeinde über die kleinen pieksigen Tierchen zu informieren.
In diesem Herbst sind bei Heidi Seitz und ihrer Familie 28 kleine Igel zum Aufpäppeln. Wie Heidi Seitz betont, sind die „Päppler“, so nennen sich die Frauen und Männer des Landkreises, die Igel wieder hochpäppeln bestens vernetzt und man helfe sich gegenseitig. Doch alle Päppler, wie auch Heidi Seitz freuen sich über Spenden in Form von Katzenfutter (nass), Heu, Sägespäne oder Küchenrollen. Ganz unkompliziert meint sie, diese dürfen jederzeit bei ihr abgegeben werden. Doch natürlich wäre es viel besser, wenn die Igel in der freien Natur leben und überleben können. Dazu gehöre auch die entsprechenden Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen.
Highlight für die Kita-Kids war natürlich, dass sie einen Igel streicheln durften und ihn ganz genau betrachten durften. Bilder Kita/Bericht C. Kroschinski
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