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15. August 2022
In Friesheim Kirchenpatrozinium gefeiert – der Opfer der Weltkriege gedacht

Mit einem eindrucksvollen Festgottesdienst beging die Pfarrgemeinde das Fest Mariens Aufnahme in den Himmel im Rahmen einer Open-Air-Messe. Die Feier des Kirchenpatroziniums in Verbindung mit der Kräuterweihe und dem Totengedenken führte die Pfarrgemeinde am Friedhof vor dem Kriegerdenkmal zusammen. Hier hatten Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins und der Feuerwehr zusammen mit Mesnerin Helga Neumeier und Unterstützerin Christl Beck schon in fleißiger Vorarbeit den Altar aufgebaut. Mesnerin Helga Neumeier hatte ferner den Altarbereich mit Blumen und geschmückt. Maria Ernst, die sich seit vielen Jahren des Blumenschmucks am Kriegerdenkmal annimmt, hatte auch heuer wieder für blühende Akzente gesorgt.

Am Vortag hatten Mitglieder des KDFB Illkofen-Friesheim Kräuterbuschen gebunden, auch diese rahmten den Altarbereich ein. Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes unter freiem Himmel säumten die Fahnenabordnungen der Vereine die rechte Seite und linke Seite, des  Altars ergänzt durch ein Bläserquintett, das für den passenden musikalischen Rahmen sorgte. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte Pfarrvikar Reginald Uzoho, der erinnerte, dass das Hochfest Mariens Aufnahme in den Himmel auch ein Zeichen der Hoffnung sei, denn an Maria habe sich erfüllt, was allen Gläubigen verheißen werde.

Nach altem Brauch segnete der Geistliche im Anschluss des feierlichen Gottesdienstes die Kräuterbuschen, ehe feierlich im Rahmen des Totengedenkens den verstorbenen Kameraden und Mitgliedern der Dorfgemeinschaft gedacht wurde, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden und durch Terror ihr Leben lassen mussten. Bürgermeister Hans Thiel erinnerte in seiner Ansprache, dass man sich mit dem Gedenken der Geschichte stelle und man verleihe der Trauer und dem Entsetzen Ausdruck, ehe er die mahnenden Worte sprach und dabei auch die Opfer und Soldaten dieser Tage mit einschloss, vor allem der Opfer des Kriegs in der Ukraine. Anschließend legte man für die Opfer von Krieg und Gewalt eine Schweigeminute ein und gedachte ihrer. Während sich auf Kommando von KSV-Vorsitzendem Martin Hagen die Fahnen der Ortsvereine senkten, spielte die Bläserquintett das Lied vom „Guten Kameraden“, als drei Böllerschüsse in den Morgenhimmel hallten.

Nach der Bayernhymne und der deutschen Nationalhymne formierte sich ein Kirchenzug in Richtung Haus der Vereine. Hier ging man zum gemütlichen Teil des Kirchenpatroziniums über, für dessen musikalischen Part ebenfalls das Bläserquintett sorgte. Besonders freute man sich an diesem Tag auch über den Besuch von Walburga und Robert Niederprüm aus Friesheim-Erftstadt. Seit vielen Jahren sind das Friesheim bei Regensburg und das Friesheim bei Köln freundschaftlich verbunden und umso mehr freute man sich über den unverhofften Besuch. Im nächsten Jahr feierte der Musikverein Friesheim (Köln) sein 110-jähriges Bestehen und die ersten Modalitäten des Besuchs wurden schon festgelegt. Vor allem aber informierte sich Niederprüm auch über das Haus der Vereine. Denn nach dem schrecklichen Hochwasser im Ahrtal im vergangenen Jahr, von dem auch Teile Friesheims-Erftstadt schwer getroffen wurde, stehen viele Vereine ohne Gemeinschaftsräume da und man arbeite derzeit an einer Lösung.

Traurig und nachdenklich stimmte in diesem Zusammenhang auch die vielen Einzelschicksale im Ahrtal, von denen das Ehepaar Niederprüm erzählte. Es sei schon bedauerlich dass die deutsche Bürokratie die Auszahlung der Spendengelder verhindere. „Aber die Menschen vor Ort halten zusammen“, betonte Robert Niederprüm. Am Abend gestalteten, zum krönenden Abschluss des Kirchenpatroziniums der KDFB Illkofen-Friesheim eine feierliche Marienandacht in der Marienkirche Friesheim. ©Christine Kroschinski