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08. Februar 2020
Hard Rock meets Jesus – Hard Rock Leberkäse im Anschluss sowie Benefizkonzert

Friesheim. Es war eine mehr als gelungene Aktion. Christen im Alter von sieben bis 70 klatschten begeistert im Takt und sangen gemeinsam: „TNT i’m dynamite. TNT And I’ll win my fight…“ als Einstimmung auf den ersten Hard Rock Gottesdienst am 8.2. im Haus der Vereine Friesheim.

Was Pfarrer Stefan Wissel zusammen mit AC/Barbing City Band, dem Frauenchor Happy Voices und dem Kinderchor im Haus der Vereine Friesheim und vielen Helfern auf die Beine stellte war geradezu einzigartig und ruft laut nach Wiederholung. Das Haus der Vereine platzte fast aus den Nähten. Die Besucher des Gottesdienstes hören eingangs laute Bässe und fetten Gitarrensound. Zur Einstimmung des Gottesdienstes, legte die AC/DC Coverband AC/Barbing City Band mit „TNT“ schon einmal mächtig vor. Die Besucher standen im Takt klatschend und mitsingend davor. Doch man durfte sich nicht täuschen lassen, denn dies war eine Einstimmung auf einen feierlichen und außergewöhnlichen Gottesdienst. Pfarrer Stefan Wissel, der die Idee zu diesem Gottesdienst hatte, machte angesichts der begeisterten Besucher schon zu Anfang deutlich, dass er sich auch sonst eine solche Begeisterung und großartigen Besuch der Kirche wünschen würde.

Wie er betonte, sei ein Hard-Rock-Gottesdienst nichts Scharfes und Heftiges, und es passiere nicht das, was man denkt. TNT sei explosiv und habe viel Kraft, dies könne aber auch die Kirche und der Glaube an Gott vereinen. „Gott ist in unserer Mitte auch wenn die Musik laut ist“, so der Geistliche zu Beginn der feierlichen Messe und zu der im Gloria der Frauenchor Happy Voices mit „Hymn“ von Barclay James Harvest sanftere Töne anstimmte. Mit einem Song der in seiner 43-jährigen Geschichte nichts an seiner Kraft verloren hat. Die enge Verbindung von Musik und Religion wird hier besonders deutlich, es berührt direkt und unvermittelt das Herz. Ebenso wie das vom Jugendchor „Teen Voices“ dargebrachte Hallelujah, um Gott zu loben und zu preisen oder „Sowieso“ von Marc Forster,. „Ein Wort Gottes das zu Herzen gehe, funktioniert mit Musik besser“, so Pfarrer Stefan Wissel, der erzählte, dass es in Afrika dazu gehöre im Gottesdienst um den Altar zu tanzen und laute Musik zu hören.

In vielen Songs der Rock- und Popgeschichte werden sakrale Themen verarbeitet. Dies sei etwas was den Menschen zu Herzen gehe, aber auch den Glauben hinterfragen, ähnlich wie bei Rammstein’s „Engel“. Die bei diesem Musikvideo im Käfig sitzenden Engel mit dunklen Augenringen glichen der Kirche, die ebenfalls im Käfig sitze und sich manchmal schwer tue, die Begeisterung rüber zu bringen. „Ich will ein Engel sein der etwas bewegt“, sollte hier das Motto lauten. In vielen Songs werde auch thematisiert, was am Ende bleibe, aber der Glaube sei etwas was gefragt sei und stecke in jedem. „Wenn der Glaube niemanden mehr erreicht müsse man fragen, was da passiert ist“, machte der Pfarrer deutlich und bezog sich noch mal auf die Begeisterung der Gottesdienstbesucher bei „TNT“, hier sei die Begeisterung mehr als spürbar gewesen. „Jung und Alt können zusammenkommen und können feiern und am Ende bleibt etwas mehr, dass jeder Mensch ein Stück von Gott in sich habe  und Gott mittendrin sei“.

Die Reaktionen nach dem Gottesdienst waren einfach grandios. „Unser Pfarrer ist immer für eine Überraschung gut“, lautete nur ein Tenor eines älteren und begeisterten Gemeindemitglieds, der die 70 schon überschritten hat. Besonders beeindruckend blieb die Tatsache, dass auch einige, deren letzter Gottesdienstbesuch schon etwas zurück lag, wie sie im Gespräch bekannten, nicht erst zum Benefizkonzert im Anschluss des Gottesdienstes kamen, sondern die Messe mitfeierten.  Aber es waren auch viele gekommen, denen der sonntägliche Gottesdienst wichtig ist und zu ihrem Leben und Glauben gehört. Aber alle waren rundum begeistert und dankten Pfarrer Wissel für seinen großartige Aktion des Hard Rock Gottesdienstes. ©Christine Kroschinski

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