Barbing. Die beachtliche Summe von 850 Euro überreichte Barbings Mesner Martin Kellnhauser dieser Tage an den VKKK. Der Konditormeister, der zudem das Café Kelli in der Kirchstraße betreibt hatte wieder Martinsgänse gebacken. Mit jeder verkauften Martinsgans füllte sich der Spendentopf um 50 Cent. Diesmal machten neben den Kunden sogar sechs Kindergärten aus Barbing und Regensburg mit und eine Dame orderte anlässlich ihres 50. Geburtstages 50 Martinsgänse als „Give away“ für ihre Gratulanten.

Unter dem Motto „Naschen für den guten Zweck“ hatte Konditormeister Martin Kellnhauser Ende Oktober und Anfang November wieder Martinsgänse gebacken. Von jeder verkauften Martinsgans gingen wieder 50 Cent an den VKKK Ostbayern e.V. (Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder). Das ist bei dem Barbinger Konditormeister schon zur lieben Tradition geworden und das kommt nicht von ungefähr. Denn die Diagnose Krebs traf ihn selbst wie ein Blitz aus heiterem Himmel und zerstörte von einem Tag auf den anderen seinen Lebensalltag. Am 17.12.2016 erhielt der Barbinger Mesner seine letzte Chemotherapie. Er erinnert sich noch gut daran: mit seinem Schicksal hadernd und am „Chemotropf hängend“ spazierte in der Klinik an ihm ein kleiner Junge vorbei, der ebenfalls gerade seine Chemotherapie erhielt und am Tropf hing. Als der kleine Bub ihn unverhohlen anlächelte habe er sich gedacht, wenn der Junge das schafft, schaffe ich das auch. So habe er sich selbst Mut zugesprochen und daraufhin mit dem Lieben Gott einen „Deal“ geschlossen.

Die traditionellen Martinsgänse die er jedes Jahr aus Honig-Lebkuchenteig backe und verkaufe und deren Erlös er meist in den Vorjahren dem Kindergarten Barbing spendete, sollen dem VKKK zugutekommen. Das hatte er damals auch gemacht und gleich 1200 Gänse gebacken. Wenn auch damals noch gesundheitlich noch nicht ganz wieder auf dem Damm, gab es ihm Motivation. Seit Dezember 2017 hält er nun diese Tradition aufrecht und spendet jährlich an den VKKK, meist auch aufgestockt durch Einnahmen aus dem Martinsmarkt oder dem Adventsmarkt, den er im Hinterhof der Konditorei und des Cafés abhält. Coronabedingt gab es 2020 weder einen Martins- noch einen Adventsmarkt, aber das Backen seiner Martinsgänse aus Honig-Lebkuchenteig ließ er sich nicht nehmen. Die Arbeit sei für ihn immens wichtig, betont der Konditormeister und ergänzt, dass aufgrund der Pandemie und des erneuten Lockdowns natürlich auch die Arbeit selbst rückläufig sei, weil auch Feste oder Hochzeiten nicht stattfinden konnten und auch sein Café geschlossen sei. Umso mehr freute er sich über dieses Projekt.

Und bei der inzwischen vierten Aktion unterstützten ich nicht nur viele Kunden aus der Großgemeinde Barbing und den Nachbargemeinden mit dem Kauf der leckeren Teilen aus Honig-Lebkuchenteig, sondern auch sechs Kindergärten aus Barbing und Regensburg sowie eine Dame, die ihren 50. Geburtstag feierte. Sie orderte 50 Gänse um damit ihre Gratulanten zu erfreuen. Selbst Pfarrer Stefan Wissel machte im Pfarrbrief Werbung für den Mesner und seine Aktion. Dass er nun wieder eine Spende an den VKKK übergeben konnte, verdanke er auch seinen Kunden und auch diesen soll sein Dank hierfür gelten. „Vergelt’s Gott“ dafür, so der engagierte Konditormeister und Mesner. Während der Krankheitsaufenthalte zur Chemotherapie habe er viele Kinder gesehen, die tapfer ihr Schicksal ertrugen und da werde umso deutlicher, welch Segen die Gesundheit sei, umso schöner sei es mit einer Spende an den VKKK auch etwas zurück geben zu können, damit die Kinder lächeln können und ihren Mut nicht verlieren. Dazu trage auch der VKKK bei. Bericht Christine Kroschinski/Bild Martin Kellnhauser