Barbing. Unter dem Motto „Beten, Brotzession und Bier“ lud Pfarrer Stefan Wissel und die Familie Zellmer im Anschluss des sonntäglichen Gottesdienstes zu einem Friedensgebet und geselligen Miteinander in den Hof der Familie Zellmer ein. Thomas Klatt und Daniel Burkert sorgten für den musikalischen Rahmen. Spontan wurde für die ukrainischen Flüchtlinge in Illkofen gesammelt und am Ende konnten 700 Euro übergeben werden.
Mit der Matinee im Hof der Familie Zellmer, initiiert von Pfarrer Stefan Wissel, gelang es wieder einmal alle Generationen anzusprechen und das in einer Zeit, in der vor allem Gemeinschaft und Zusammenhalt wieder einmal dringend gebraucht werden. Familie Zellmer mit Edith und Josef sowie den Söhnen Tobias und Michael und deren Gattinnen hatten schon alles bestens vorbereitet und die Kirchgänger, die im Anschluss des Gottesdienstes den Weg in den Hof fanden, wurden herzlichst von der Familie und Pfarrer begrüßt und mit Getränken wie Bier, Wasser und Limo sowie frisch gebackenen Brezen herzlichst willkommen geheißen.
In seinen einleitenden Worten machte Pfarrer Stefan Wissel, dass gerade in der jetzigen Zeit, bei aller Sprachlosigkeit und Trostlosigkeit angesichts des Kriegs in der Ukraine, Gemeinschaft und Zusammenhalt eine große Rolle spiele. Denn gemeinsam schaffe man mehr und eine Gemeinschaft sei auch ein Sicherheitsnetz, das einen auffange und eine lebendige Gemeinschaft bedeute, den Blick für die zu haben, die gerade durch schwierige Zeiten gehen und mitten im Alltagsstress brauche man auch die Momente der echten Menschlichkeit, die das Herz berühren und die Herzen der Menschen öffnen. Und angesichts dieser Gedanken und Tatsachen, hätte dieser Sonntag nach dem Gottesdienst nicht besser fortgesetzt werden können. Die rund 50 Barbinger und die ukrainischen Flüchtlinge, die ebenso gekommen waren, waren sowohl begeistert, als auch beeindruckt von diesem Vormittag.
Nach einem gemeinsamen Gebet für den Frieden, das Friedensgebet wurde für die ukrainischen Gäste parallel übersetzt, umrahmten der Barbinger Thomas Klatt und der Sarchinger Daniel Burkert den Frühschoppen bei schönstem Frühlingswetter mit passenden Songs über Geduld, Frieden, Liebe und offene Herzen. Dass man dem Geschehen in der Ukraine fassungslos gegenüberstehe und man diese mit Spenden und Gebet, aber vor allem den Geflüchteten auch mit einer Unterkunft unterstützen könne, davon berichteten Kriminalrätin Christiane Lederer, Tochter des Illkofener Kirchenpflegers Ernst Lederer, und Pastoralassistent Tobias Henrich. Die beiden hatten zusammen mit Mesnerin Brigitte Berger und einer rund 40-köpfigen Helfercrew binnen eineinhalb Tagen das leerstehende Illkofener Pfarrhaus zu einer Heimstatt für zwei ukrainische Flüchtlingsfamilien werden lassen. (wir berichteten in der Ausgab vom Dienstag).
Pfarrer Stefan Wissel, für den zwar feststand, dass man das Haus für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung stellen werde, betonte, dass er von dem Engagement und dem Elan der Helfer beeindruckt und vor allem aber auch sehr dankbar sei. Zuvor hatte der Familienvater der Flüchtlingsfamilie, die privat in Illkofen untergekommen sind, in englischer Sprache über die dramatische Flucht berichtet. Sie wohnten direkt an der russischen Grenze und nach dem ersten Gefecht, habe er sofort seine Familie ins Auto gepackt und sei gebrochen, um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Er machte deutlich, wie dankbar er sei, dass er so herzlich in Deutschland aufgenommen wurde und ihm und auch den anderen beiden Familien so viel Hilfe zu teil werde. Die Berichte von Christiane Lederer und Tobias Henrich und der Flüchtlingsfamilien berührte die Herzen sehr und die bereitstehenden Körbchen füllten sich zusehends. Am Ende kamen 700 Euro zusammen, davon allein spendeten die Gastgeber, Familie Zellmer die Hälfte. Das Geld wurde auf die drei Familien aufgeteilt. ©Christine Kroschinski
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