Sarching. Menschen und Umstände prägen eine Persönlichkeit von Kindesbeinen an. Verantwortlich für das Handeln, bleibt jeder trotzdem. Wie aber der Glauben als besondere Konstante im Leben seinen Lebensweg beeinflusste, davon erzählte der Sarchinger Ludwig Höchstetter in beeindruckender und berührender Weise. Der Themenabend „A wenig Glauben, a wenig Bier“ kam sehr gut an.
Es waren beeindruckende und berührende Bilder, die Ludwig Höchstetter mit Worten zeichnete, als er am Donnerstagabend, 17.3., im Landgasthof Geser vor rund 25 Gästen von seinem Leben, mit und im Glauben erzählte und wie Familie, Freunde, die Dorfgemeinschaft, Hochfeste, Bräuche seine Persönlichkeit, aber auch seinen Glauben prägten. Familie und der gelebte Glaube in der Familie sind und waren dafür die Basis. In seinem Rückblick wurde deutlich, dass es schon ein besonderes Glück gewesen sei, am Land und in einer intakten Familie mit zwei Brüdern groß geworden zu sein. Man hatte in seiner Kindheit weder Mobiltelefone noch Internet. Man traf seine Freunde im Dorf oder den Vereinen, ob bei der Landjugend oder als Ministrant.
Der Glaube war im Dorfleben tief verankert und wurde gelebt, bei kirchlichen Hochfesten und auch angesichts vieler Bräuche. Als kleiner Bursche machte man sich darüber kaum Gedanken, aber je älter man wurde, desto mehr empfand man Hochfeste und Bräuche auch als besondere Kraftquellen. Hinzu kamen Gespräche und Begegnungen mit Menschen die tief im Glauben verankert waren. Selbst wenn er heute, auf die vielen Wallfahrten nach Altötting zurückblicke, erzählt er, dass der anstrengende Weg am Ende alles aufwog und er Kraft getankt hatte, wie bei einem 14-tägigen Urlaub. Gottvertrauen, Ruhe und Gelassenheit nannte er hier als besondere Stichwörter. Der verheiratete und zweifache Vater erzählte aber auch, über das Vertrauen zu Gott, den Schutzengeln, die ihm in Form eines Menschen das Leben rettete. Ihm und der ganzen Wandergruppe. Er erzählte aber auch wie der Glauben sein berufliches Leben und seine Entscheidungen beeinflusste.
Als besonderen Schutzheiligen stellte er hier den Heiligen Nikolaus von Myra in den Mittelpunkt. Der Schutzheilige, der auch für das Kornwunder bekannt ist und als der Schutzpatron der Schiffer gilt, sei für ihn beruflich zu einem Schutzheiligen geworden. Nach seinem beruflichen Einsatz in der Oberpfalz bei einem international tätigen Konzern einer landwirtschaftlichen Genossenschaften AG mit 220 Mitarbeitern und 35 Betrieben, folgte 2005 der Ruf nach München als Leiter der weltweit agierenden Getreide- und Ölsaatensparte. Sehr vielen Landwirten war er hier auch als fundierter Fachmann und Referent bekannt. Der Wettbewerb wurde immer schärfer, während der Qualitätsanspruch gleichzeitig höher wurde und die Ansprüche der Kunden zunahmen. Zudem veränderte die EU-Osterweiterung die Warenströme. Weizen aus der Schwarzmeerregion drückte immer mehr auf die Preise und sei zum ernsthaften Konkurrenten auf den Weltmärkten geworden.
Heute sei er in Altersteilzeit, aber auch im beruflichen Leben habe ihn der Glaube geprägt und vor allem auch seine Entscheidungen, vor allem hinsichtlich der Menschlichkeit und die Verantwortung für seine Mitarbeiter beeinflusst. Sein Glaubenszeugnis, das berührte und beeindruckte, wurde durch Meditationstexte und Gebete ergänzt. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte Sepp Mahal aus Sarching. Pfarrer Stefan Wissel, der den Vortrag initiierte, dankte Ludwig Höchstetter für seine Offenheit und seine Erfahrungen. Es bleibe am Ende jedem selbst überlassen, im und mit dem Glauben auch Perspektiven zu entwickeln. Wenn sich eine Türe schließe, dann öffne sich eine andere. Bilder Pfarrer Stefan Wissel/Bericht C. Kroschinski
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