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24. Juli 2022
„Pfiad di, Servus und Ade“ – Emotionaler Abschied von Pastoralreferent Tobias Henrich

Barbing. Unterhaltsame und emotionale Momente wechselten stetig bei der Verabschiedung des beliebten Pastoralreferenten Tobias Henrich. Henrich wird nach der Sommerpause seinen Dienst als Pastoralreferent in Lohr am Main antreten. Die Pfarrei  und die in der Gemeinde lebenden ukrainischen Flüchtlinge bereiteten ihm einen herzlichen Abschied und sagten „Danke, Dyakuyu, Pfiat di, pobachymos und ade“.

So wie das sprichwörtlich lachende und tränende Auge, so wechselten auch die emotionalen Momente beim Abschiedsgottesdienst von Pastoralreferent Tobias Henrich, den Pfarrer Stefan Wissel sowie Pfarrvikar Reginald Uzoho in der Pfarrkirche Barbing zelebrierten und den der Kirchenchor Barbing musikalisch umrahmte. Für Tobias Henrich selbst, der seit vier Jahren in der Pfarrei wirkte, zwei Jahre begleitend als Lehrer im Kirchendienst und zwei Jahre als Pastoralassistent, war es ein Wechselbad der Gefühle. Zum einen der Abschied von ihm liebgewonnenen Menschen, die ihm ans Herz gewachsen und Freunde geworden sind, aber zum anderen auch die Vorfreude nun mit seiner Frau und den beiden Kindern näher in Richtung fränkische Heimat und Eltern und nicht zuletzt neue Wirkungsstätte mit anderem Verantwortungsbereich rücken zu dürfen.

Zahlreiche Angehörige der Pfarreiengemeinschaft, inklusive Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat, Bürgermeister und Gemeinderäte und Wegbegleiter wollten es sich nicht nehmen lassen,  ihm persönlich alles Liebe und Gute für seinen weiteren Weg zu wünschen und ihm für sein Engagement, seine Kreativität und Herzlichkeit zu danken. Zahlreiche Gläubige hatten sich in der Pfarrkirche eingefunden, als Pfarrer Stefan Wissel den Festgottesdienst zelebrierte. „In Festfarben, auch wenn es nicht wirklich ein freudiger Anlass sei“, wie der Geistliche betonte. „Ich mag keine Abschiede lieber Tobias, aber es ist uns wichtig dir auf Wiedersehen zu sagen, weil du hier einen Platz gefunden hast“, so Pfarrer Stefan Wissel, der aus Erfahrung wisse, dass man in der ersten Gemeinde des Wirkens stets ein Stück seines Herzens zurück lasse. „Der Abschied sei auch die richtige Zeit danke zu sagen“, hob der Geistliche hervor und lobte das Engagement und die Kreativität des jungen Pastoralreferenten ob im Unterricht in der Schule oder der Pfarrei mit Ministranten, Kindergarten, Kommunion- oder Firmkindern und nicht zuletzt den ukrainischen Flüchtlingen.

Henrich habe viele Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen und habe vor Ideen gesprüht,  Begeisterung entfacht und hemdsärmelig zugepackt“, lobte er und überreichte eine Handpuppe in Form eines Straußes, als Sinnbild der Neugierde und Beobachtungsgabe. Die Beliebtheit und die ihm entgegengebrachte Wertschätzung verdeutlichten vor allem auch die Grußworte der drei Pfarrgemeinderatssprecher der Pfarreiengemeinschaft Barbing-Sarching-Illkofen mit Stefanie Schnurrer, Susanne Appl und Brigitte Berger. „Das Coronavirus habe die Arbeit beschwerlicher gemacht, aber sobald es möglich war, hat Tobias zahlreiche Aktionen umgesetzt“, lobte Schnurrer und erinnerte, dass man an Fahrten und Ausflüge immer gerne zurückblicken werde. Susanne Appl erinnerte an die Firmaktion „Kilo“ bei der auf Initiative von Henrich 1,6 Tonnen Lebensmittel gesammelt und an den Strohhalm gespendet wurden und griff damit das Firmmotto „Windkraft“ auf, und wünschte ihm vor allem Rücken- und Aufwind für seine Zukunft.

Brigitte Berger dankte im Namen der Pfarrei vor allem für dessen Engagement bei den ukrainischen Flüchtlingen und überreichte das erste Erinnerungsgeschenk in Form einer Collage, ehe auch die weiteren Geschenke der Pfarreiengemeinschaft an Tobias Henrich übergeben wurden, darunter eine Mantelalbe. Im Anschluss ging es nach einem Spalier aus weiß-blauen-Fähnchen in den Pfarrsaal Barbing, hier hatten die ukrainischen Kriegsflüchtlinge nicht nur ein Abschiedsfest für Tobias Henrich vorbereitet, sondern auch eine Feier, um allen Angehörigen der Pfarreiengemeinschaft Danke zu sagen für die Gastfreundschaft und Hilfe in einer für sie schwierigen Zeit. Sie sangen die deutsche und ukrainische Nationalhymne, sangen friedvolle Lieder, tanzten, nahmen mit Klangschalen den Stress und ein Junge trug inbrünstig ein Gebet in deutscher Sprache vor, in dem er Gott für die Hilfe dankte die ihnen durch die Menschen hier zuteil wurde.

Das Gebet, das unter die Haut ging, trieb selbst manchem gestandenen Mannsbild Tränen in die Augen. Sehr berührt von der Innigkeit des Gebets war auch Pfarrer Stefan Wissel und dankte allen Helfern, die das Leid der Menschen mildern. Margitta Karl, Deutschlehrerin der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, sagte ebenfalls Danke im Namen ihrer Schützlinge. Besonderer Dank galt hier neben Pfarrer Stefan Wissel und Pastoralreferent Tobias Henrich auch Christiane Lederer, die sich in besonderer Weise engagiere. Die in der Großgemeinde untergekommenen Ukrainer hatten für alle Anwesenden Köstlichkeiten aus ihrer Heimat gekocht, darunter Borschtsch, Vareniki (gefüllte Teigtaschen), Pampuschki (Knoblauchbrötchen)  oder gefüllte Pfannkuchen und Hefekuchen. Abschließend bestand für alle Pfarrangehörigen noch einmal die Möglichkeit, sich von Tobias Henrich persönlich zu verabschieden, darunter auch Bürgermeister Hans Thiel der sich im Namen der politischen Gemeinde verabschiedete und Tobias Henrich auf seinem Weg alles erdenklich Gute wünschte.©Christine Kroschinski