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20. Oktober 2022
Kindergartenkinder besuchten „Igelmama“ Heidi Seitz

Barbing. Der Igel bereitet sich auf den Winter vor. Doch nicht alle Igel Barbings oder der näheren Umgebung schaffen es fit in den Winterschlaf zu gehen, weil sie zu dünn, krank oder verletzt sind. Einige von ihnen dürfen dann bei Heidi Seitz in Barbing einziehen. Die Kindergartenkinder der Kita St. Martin statteten ihre einen Besuch ab und erfuhren viel Wissenswertes.

Herbstzeit ist Igelzeit, denn die possierlichen Tierchen müssen sich ein Fettpolster anfressen und ein lauschiges Plätzchen für den Winterschlaf suchen. Mindestens so schwer wie eine halbe Packung Mehl sollte ein gesunder, erwachsener Igel mindestens wiegen, damit er sicher überwintern kann. Doch viele Tiere, die bei Igelmama Heidi Seitz aufgepäppelt werden müssen, sind meist halb so leicht, verletzt oder krank. Die Kinder der Kita St. Martin aus Barbing durften am vergangenen Freitag Heidi Seitz einen Besuch abstatten. Weit mussten sie nicht gehen, quasi nur so um’s Hauseck. Obwohl er aufgrund seiner Stacheln alles andere als ein Kuscheltier ist, sind die Kinder mehr als begeistert, als Heidi Seit einen der  stacheligen Gesellen, die derzeit in ihrer Päppelstation wohnen, aus der Kiste holt, damit die Kinder ihn hautnah ansehen und sogar streicheln dürfen.

Zuvor hatte ihnen die Barbinger „Igelmama“ schon viel Wissenwertes über die kleinen stacheligen Gesellen erzählt. Beispielsweise die Gefahren für den Igel. Ein Igel habe wenige natürliche Feinde, denn kaum ein Tier schafft es einen eingerollten Igel anzugreifen, aber sein Schutzmechanismus, das Zusammenrollen, ist gegenüber Autos völlig wirkungslos. Große Gefahr  für den Igel sei der Rasenmäher und noch viel schlimmer die Mähroboter, erklärte Heidi Seitz und erläuterte den Kindern, dass sich sich ein Igel auf Wiesenflächen mit lockerem Baum- und Buschbestand, unter denen das Laub liegen bleiben durfte und den Igeln Unterschlupfmöglichkeiten geboten werden, besonders wohl fühle. Der Igel mag aber auch sehr gerne „unordentliche“ Ecken, Holzstapel und Scheunen als Schlaf- und Nistplätze und nicht zuletzt Igelhäuschen, die es inzwischen sogar zu kaufen gibt. Und selbst über das Fressverhalten und was der stachelige Geselle am liebsten frisst, erklärte Heidi Seitz den Kindergartenkindern ebenso. Dafür hatte sie eigens ein Plakat gezeichnet, mit Käfern, Regenwurm und Schnecken.

Und damit nicht alle Igelchen im Igelzimmer aufgeschreckt wurden, denn tagsüber schlafen die kleinen Gesellen meist, hatte Heidi Seitz auch viele Bilder parat und erklärte anhand diesen, woran man den Unterschied von Männchen und Weibchen erkennt oder auch wie ein neugeborener Igel aussieht. „Igelmama“ Heidi Seitz, eine ausgebildete Rettungssanitäterin, der vor rund acht Jahren der erste kranke und verletzte Igel gebracht wurde, war es eine Herzensangelegenheit, dem Nachwuchs aus der Großgemeinde über die kleinen pieksigen Tierchen zu informieren. Jährlich betreut sie so zehn bis zwanzig Igel, doch im vergangenen Winter waren es 40. Wie Heidi Seitz betont, sind die „Päppler“ des Landkreises bestens vernetzt und man hilft sich. Doch viel besser sei es natürlich, wenn die Igel in der freien Natur leben und überleben können. Dazu gehöre auch die entsprechenden Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen.

Highlight für die Kita-Kids war natürlich, dass sie einen Igel streicheln durften. Ganz unvorbereitet auf die Exkursion waren die Kinder aber auch nicht, denn schon im Kindergarten haben sie einiges über die putzigen und stacheligen Kerlchen erfahren und Heidi Seitz auch einige Dosen Katzennassfutter mitgebracht. Denn Igelchen essen auch das sehr gerne. Aber Heidi Seit hatte auch für ihre kleinen Besucher eine kleine Überraschung parat in Form von Süßigkeiten.  Bericht C. Kroschinski/Bild Eli Ernst