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15. August 2023
Aller Guten Dinge sind drei – Friesheim feierte

20 Jahre Haus der Vereine und Feuerwehrgerätehaus – Segnung des Mannschaftstransportwagens

Friesheim. Für das Dorf Friesheim in der Großgemeinde Barbing war das Fest Mariä Aufnahme in den Himmel ein besonderer Tag und wird wohl in den Annalen der Vereinsgeschichte seinen Niederschlag finden. Man feierte nicht nur das Kirchenpatrozinium mit Kräuterweihe, sondern auch die Segnung des Mannschaftstransportwagens der FF Friesheim und nicht zuletzt das 20-jährige Bestehen des Hauses der Vereine und Feuerwehrgerätehaus. 

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt“, dieser Spruch mag wohl für die Friesheimer vor über 20 Jahren zum Leitspruch geworden sein. Bereits 1996 wurden die ersten Gedanken gefasst, eine Heimat für die Vereine zu schaffen, ehe im Jahr 1998 im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses die Gedanken konkretisiert wurden. Integriert wurde auch das ehemalige Schulgebäude, das aus dem Jahr 1863 stammt. 2001 folgte der erste Spatenstich und 91 freiwillige Helfer machten sich tatkräftig ans Werk um in einem beispielhaften Beteiligungsprozess einen Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens zu schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger investierten 12.200 Stunden ihrer freien Zeit und leisteten Großartiges, ehe das Haus der Vereine und das Feuerwehrgerätehaus im Jahr 2003 nach zweijähriger Bauzeit feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde.

20 Jahre ist dies nun her. Und das Haus der Vereine ist bis heute ungebrochener Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Dieses Jubiläum ließ man nicht achtlos verstreichen, sondern feierte man gebührend mit Vereinen und den Bürgerinnen und Bürgern. Nach einer Begrüßung im Garten des Vereinsheims durch Stefan Geserer, der inzwischen den Verwaltungsvorsitz des Hauses der Vereine übernommen hat, dankte man in besonderer Weise Josef Lehner und seiner Gattin Anita. Josef Lehner hatte nicht bis vor wenigen Monaten den Verwaltungsvorsitz, sondern war auch Agenda-Sprecher und von Anfang an in die Planungen und Aktivitäten involviert. „Sein Einsatz sei mit nichts aufzuwiegen“, hob Geserer hervor, ehe Josef Lehner die letzten 27 Jahre seit Planung Revue passieren ließ. Er zog das Resümee, dass sich der nicht unerhebliche Aufwand nicht nur für die Vereine, sondern für das ganze Dorf gelohnt habe. Nicht nur den damaligen Helferinnen und Helfern zollte er großen Dank und Anerkennung, sondern vor allem auch den beteiligten Firmen und der Gemeinde Barbing sowie den staatlichen Stellen für die Bereitstellung der nötigen Mittel.

Der Feier im Garten des Hauses der Vereine  ging ein festlicher Gottesdienst unter freiem Himmel voraus, anlässlich des Kirchenpatroziniums und des Frauentags „Mariä Himmelfahrt“, den Pfarrer Gerhard Schedl zelebrierte und Franz Wagner mit seinen Musikkameraden musikalisch umrahmte.  Nach altem Brauch segnete der Geistliche im Anschluss des feierlichen Gottesdienstes die Kräuterbuschen, die sowohl als Altarschmuck dienten, die Gläubige mitgebracht hatten und auch von den Damen des Frauenbundes gebunden und gegen Spenden für die Friesheimer Kirche abgegeben wurden. Am Kriegerdenkmal gedachte man anschließend feierlich den verstorbenen Kameraden und Mitgliedern der Dorfgemeinschaft. Bürgermeister Hans Thiel sprach die mahnenden Worte und betonte, dass Frieden unter den Menschen auf der ganzen Welt zur Selbstverständlichkeit werden müsse. Während sich die Fahnen der Ortsvereine senkten, spielte die Blaskapelle  das Lied vom „Guten Kameraden“ als drei Böllerschüsse in den Morgenhimmel hallten.

Gesegnet wurde im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes auch der neue Mannschaftstransportwagen (MTW) der Friesheimer Feuerwehr. Kommandant Sebastian Seidl betonte in seiner Begrüßung, dass die Entwicklung nicht Halt mache. Noch vor drei Jahrzehnten sei man in Friesheim mit Bulldog und einem Tragkraftspritzenanhänge ausgerückt und die Aktiven seien mit dem PKW oder Fahrrad zur Einsatzstelle gefahren. „Heute wäre das kaum vorstellbar“, so der Kommandant, der erinnerte dass vor 10 Jahren vom Feuerwehrverein ein Mehrzweckfahrzeug beschafft und unterhalten wurde. Nicht immer komme alles so wie man es plane. Das Fahrzeug quittierte aufgrund eines Getriebeschadens seinen Dienst und die für 2026 im Feuerwehrbedarfsplan geplante Beschaffung eines MTW musste vorgezogen werden.

Der bis vor einem Jahr noch als Kindergartenbus eingesetzte Ford Transitwurde in rund 200 Arbeitsstunden von vielen Aktiven und Dank der fachmännischen Unterstützung von Firmen wie Metallbau Jäger, Nutzfahrzeuge Wörth und Farben Kett, in ein MTW umgebaut. Bürgermeister Hans Thiel freute sich, dass man den neuen Mannschaftstransportwagen einweihen dürfe und der Leitsatz „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ zeige die tiefe Verbundenheit zwischen Feuerwehr und Kirche.

In seinen Grußworten machte das Gemeindeoberhaupt aber auch deutlich, dass die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht groß genug geschätzt werden könne. Nach der Bayernhymne und der deutschen Nationalhymne formierte sich der Kirchenzug in Richtung Feuerwehrgerätehaus und Haus der Vereine, das an diesem Tag wieder ein Treffpunkt von Alt und Jung wurde und dessen Jubiläum in den Mittelpunkt des Nachmittags rückte.  ©Christine Kroschinski