Barbing. Allein das brennende Fackellicht und ein offizieller Kranz waren am Sonntagmorgen ein leises, aber mahnendes Symbol. Keine gesenkten Fahnen, kein Salutschuss und keine Ehrenformation und dennoch war es der Vorstandschaft der Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Barbing wichtig den Opfern von Krieg und Gewalt zu gedenken. Auch wenn man wegen Corona auf eine offizielle Gedenkfeier verzichtete, hatte Bürgermeister Hans Thiel dennoch einige Gedanken formuliert.
Immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent wird am Volkstrauertag der Blick zurückgerichtet: In Barbing, ja in ganz Deutschland, wird die Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet und der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Gleichzeitig wird an diesem Tag aber auch zu Versöhnung, Verständigung und Frieden aufgerufen. Auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges soll dieser Tag Erinnerung und symbolische Mahnung zum Frieden zugleich sein. Seit nun inzwischen 68 Jahren ist der Volkstrauertag eine feste Institution am zweiten Sonntag vor der Adventsszeit. Auch in Barbing gedachte man am Volkstrauertag der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft in allen Nationen.
Im Bewusstsein der Bedeutung dieses Tages und aufgrund der Corona-Pandemie wurde auf eine offizielle Feier verzichtet und eine halbe Stunde vor Messbeginn von Vorsitzendem Hans-Joachim Klotz und Bürgermeister Hans Thiel ein Kranz niedergelegt, ehe Anton Englbrecht und Ulrich Lauterbach bei den Kirchenbesuchern um Spenden für die Kriegsgräberfürsorge baten. Das diesjährige Gedenkjahr stelle dabei, so Bürgermeister Hans Thiel in seinen Gedanken zum Volkstrauertag, ein besonderes dar und um so wichtiger erachte es Bürgermeister Hans Thiel, die Erinnerung an diejenigen aufrechtzuerhalten, die in kriegerischen Auseinandersetzungen oder durch Gewaltherrschaft ihr Leben verloren hätten, auch wenn dieses nun in einem stillen Gedenken geschehe.
„Denn zu vergessen, welches Leid, welche Schrecken Krieg heraufbeschwört, wäre fatal“, so der Bürgermeister der ergänzte, dass man sich trotz zunehmender zeitlicher Entfernung zum letzten Weltkrieg der Vergangenheit nicht entziehen dürfe, sondern sich immer wieder damit auseinandersetzen müsse. Das Gedenken gelte auch den vielen Vermissten, deren Schicksal nie aufgeklärt wurde und die ihre letzte Ruhestätte nicht auf einem Soldatenfriedhof oder in ihrer Heimat fanden. Gleichwohl sei der Volkstrauertag aber nicht nur ausschließlich zur Erinnerung, sondern auch ein Tag, um Bürger zu sensibilisieren, ob der bedrohlichen Entwicklungen oder auch Verharmlosung von Gewalt rechtzeitig zu erkennen. Der Tag müsse Mahnung bleiben, dass Frieden und Freiheit nicht als etwas Selbstverständliches begriffen würden, sondern wertgeschätzt werden müssten, denn es sei an den Bürgern, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, damit verhindert werde, dass sich die Schrecken der Geschichte wiederholten. ©Christine Kroschinski
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